Rückblick: Ein Jahr mit der Olympus PEN E-PL5

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich die Systemkamera Olympus PEN E-PL5 in meine Familie aufgenommen. Kurz darauf durfte das gute Stück zum ersten Mal auf Reisen gehen: In Lappland im Winter war sie mit dabei. Der Grund für die Anschaffung einer Systemkamera waren sehr eindeutig:

  • Gewicht auf Trekkingtouren (und Reisen allgemein) reduzieren
  • Das Handling für Schnappschüsse verbessern
  • Mal was Neues ausprobieren ;-)

Nun ist das erste Jahr mit der Olympus rum. Und sie hat mich noch auf weitere drei Reisen begleitet:

  1. Lappland kurz nach Mittsommer: Als Zweitkamera zu meiner DSLR Canon 5D Mark II
  2. Lappland im August: Als einzige Kamera – Premiere!
  3. New York Ende Oktober: Ebenfalls als einzige Kamera.

Schon an dieser kleinen Liste kann man sehen, dass ich irgendwann die große Canon ganz zu Hause gelassen habe. Überhaupt liegt sie auch im Alltag sehr häufig im Schrank, während die Olympus praktisch überall mit dabei ist.

Was mir gut gefällt

Sie ist einfach unheimlich handlich und leicht! Das war der Hauptgrund für den Kauf. Fast ausschließlich ist so ein niedliches Pancake-Objektiv draufgeschraubt. Damit ist die Kamera noch immer nichts für die Hosentasche, aber wirklich schon sehr handlich. Für Touren kommt dann noch ein wirklich günstiges Plastikobjektiv für den Telebereich drauf. Jetzt ist die Kombi zwar nicht mehr handlich, abersehr leicht für diese Brennweite und immer noch ein Winzling im Vergleich zur 5D Mark II. An anstrengenden Wandertagen ist das einfach Gold wert!

Trekking mit der Olympus PEN E-PL5

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das Touch-Display so mögen würde. Ich nutze es häufig zum Fokussieren oder zum Auslösen. Funktioniert sehr gut und macht auch irgendwie Spaß.

Mit der Bildqualität bin ich unheimlich zufrieden! Sie ist besser, als ich vorher vermutet hätte. Einen Großteil der Motive könnte auch die Canon nicht viel besser machen. Für bestimmte Situationen, wie die Kälbermarkierung im Juli, würde ich dennoch die Canon weiter vorziehen. 

Viele Bilder wirken so wie mit einer „Großen“ gemacht. Man kann sehr schön mit Unschärfen spielen – gefällt mir.

Was ich nicht so mag

Es ist eben doch ein anderes Gefühl zu Fotografieren. Hat das Fotografieren mit der DSLR einen irgendwie „anspruchsvollen“ Touch, komme ich mir mit der Olympus doch eher wie ein Knipser vor. Ich mache mir auch häufig weniger Gedanken über den Bildaufbau, etc. Es entstehen viel mehr Schnappschüsse. Und die sind von wirklich guter Qualität! Es fehlt schlicht und einfach das Gefühl, durch einen Sucher zu schauen, und „richtig“ zu Fotografieren. Das ist jetzt kein wirklicher Nachteil. Schließlich habe ich die Kamera genau in dem Wissen gekauft und würde sie auch nicht wieder abgeben. Und dennoch: Ich muss zugeben, dass mir für ein ernsthaftes Fotogefühl etwas fehlt.

Das Display der Olympus zeigt die Bilder im allerschönsten, teilweise kunterbunten Farben. Häufig bin ich echt glücklich über ein Motiv, allerdings später enttäuscht am Bildschirm. Egal ob JPEG oder RAW: Viele Fotos wirken nicht annähernd so leuchtend wie auf dem Display. Nicht tragisch, aber man muss sich daran gewöhnen.

Die Akkuleistung bei tiefen Temperaturen ist mit der der Canon nicht zu vergleichen. Das ist sicher ein Sonderfall – aber ein für mich relevanter. Bei normalen Temperaturen hingegen bin ich mit der Akkuleistung zufrieden.

Ausblick

Demnächst steht wieder eine Reise nach Schwedisch Lappland an. Das heißt: Mehrere Tage draußen mit Ski unterwegs sein. Ich bin noch etwas unentschlossen, werde aber wohl auf die Canon DSLR verzichten und nur mit der Olympus losziehen. Ich habe allerdings einige Bedenken wegen der Akkuleistung. Zuvor werde ich mir noch einige Ersatzakkus besorgen. Hätte Alexander nicht seine Canon dabei: Ich wüsste nicht, ob ich es allein mit der Olympus wagen würde. Zu groß scheint mir momentan das Risiko, plötzlich komplett ohne Kamera dazustehen.

Fazit

Ich habe den Kauf nie bereut, im Gegenteil. Die Olympus PEN E-PL5 nutze ich viel mehr, als ich vorher gedacht hatte. Sie macht Spaß, die Bildqualität ist toll, und sie ist schnell. Für mich momentan die ideale Reisekamera. Und sie verzeiht auch ein paar Missgeschicke, wie sie mir immer passieren ;-)

Gebrochenes Display